Wenn man die Diagnose Parkinson erhält, verändert sich vieles im Leben. Für viele Menschen bedeutet das auch, sich frühzeitig Gedanken über die Anpassung des eigenen Zuhauses zu machen, um die Lebensqualität langfristig zu erhalten. Genau vor dieser Herausforderung stand unser Kunde, der beschlossen hat, sein Haus rechtzeitig barrierefrei umzubauen. Nachdem wir bereits wichtige Maßnahmen wie das Anbringen von Haltegriffen, den Einbau von Rampen bei Türschwellen und Geländern im gesamten Haus umgesetzt hatten, stand als letzter großer Schritt der Umbau des Badezimmers an.
Ein barrierefreies Badezimmer ist ein zentraler Bestandteil eines altersgerechten Umbaus, insbesondere wenn Erkrankungen wie Parkinson fortschreiten und die Beweglichkeit einschränken. Die Anforderungen an Funktionalität und Sicherheit sind in diesem Raum besonders hoch, weshalb wir bei der Planung auf viele wichtige Details geachtet haben.
Vergrößerte Tür und Schiebetür für mehr Bewegungsfreiheit
Ein entscheidender Punkt war der Zugang zum Bad. Da der Kunde mit der Zeit möglicherweise auf einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen sein könnte, haben wir die Tür verbreitert und eine Schiebetür eingebaut. Eine Schiebetür spart Platz, lässt sich leicht bedienen und bietet auch in beengten Räumen eine flexible Lösung, um Barrieren zu minimieren.
Waschbecken und WC – optimal angepasst
Das Waschbecken haben wir unterfahrbar gestaltet, damit es auch im Sitzen bequem genutzt werden kann. Dies ist eine der wichtigsten Anpassungen in einem barrierefreien Badezimmer, da es den Alltag erheblich erleichtert. Das WC haben wir mit stabilen Haltegriffen ausgestattet, um dem Kunden maximale Sicherheit und Unterstützung beim Aufstehen und Hinsetzen zu bieten. Diese Griffe wurden strategisch angebracht, sodass sie auch bei künftigen Mobilitätseinschränkungen optimal genutzt werden können.
Bodenebene Dusche für sicheren Einstieg
Ein weiterer zentraler Punkt war der Umbau der Dusche. Eine barrierefreie Dusche sollte unbedingt bodeneben ausgeführt werden, um Stolperfallen zu vermeiden. In unserem Projekt haben wir eine großzügige Dusche installiert, die den Einstieg ohne Hindernisse ermöglicht. Noch fehlt der finale Duschvorhang, der viel Platz bietet, doch bereits jetzt kann die Dusche sicher genutzt werden. Der Duschvorhang wird speziell angepasst, um maximalen Bewegungsfreiraum zu schaffen, damit der Kunde sich frei und sicher bewegen kann.
Unerwartete Herausforderungen – Eine marode Installation
Während der Arbeiten sind wir auf einige unvorhergesehene Schwierigkeiten gestoßen. Die Wasser- und Abwasserinstallation im Haus erwies sich als stark veraltet und in einem schlechten Zustand. Daher mussten wir den gesamten Boden öffnen und die Installation vollständig erneuern. Dies stellte sicher, dass die gesamte Sanitärtechnik den heutigen Standards entspricht und langfristig zuverlässig funktioniert. Solche Arbeiten sind zwar zeit- und kostenintensiv, aber sie sind eine Investition in die Zukunft, um spätere Probleme zu vermeiden.
Für die Arbeiten im Außenbereich mussten wir außerdem einen Kanalbauer hinzuziehen, der mithilfe einer Kamerabefahrung den Zustand des Kanalsystems überprüft hat. Diese gründliche Bestandsaufnahme war notwendig, um den genauen Reparaturbedarf zu ermitteln und das Abwassersystem optimal an die neuen Gegebenheiten anzupassen.
Finanzielle Unterstützung durch Förderungen
Ein Projekt dieser Größe ist natürlich auch mit erheblichen Kosten verbunden. Glücklicherweise konnte unser Kunde finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen. Neben den Zuschüssen der Pflegeversicherung nach §40 Absatz 4 SGB XI, die speziell für barrierefreie Umbaumaßnahmen vorgesehen sind, wurden auch Mittel aus dem Bayerischen Wohnraumförderungsgesetz (BayWoFG) genutzt. Diese Förderungen haben geholfen, einen Teil der Kosten abzufangen und den Umbau wirtschaftlich tragbar zu gestalten.
Für alle, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, lohnt es sich, sich rechtzeitig über mögliche Förderungen zu informieren. Oft gibt es staatliche Programme, die solche wichtigen Umbaumaßnahmen unterstützen und den finanziellen Druck mindern.
Fazit
Unser Kunde kann nun sicher und komfortabel in einem barrierefreien Bad leben, das auf seine aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse ausgerichtet ist. Trotz der unerwarteten Herausforderungen mit der alten Sanitärinstallation haben wir gemeinsam eine Lösung gefunden, die den Alltag erleichtert und ein großes Stück Sicherheit in das Leben unseres Kunden bringt. Der Umbau war ein bedeutender Schritt, um ihm ein selbstbestimmtes Leben in seinem eigenen Zuhause zu ermöglichen – und das lange bevor die Krankheit ihn stärker einschränken könnte.
Die Entscheidung, frühzeitig barrierefrei umzubauen, ist nicht nur eine Investition in die Zukunft, sondern auch eine Möglichkeit, die Lebensqualität trotz gesundheitlicher Einschränkungen zu erhalten. Wir sind stolz darauf, unseren Kunden auf diesem Weg begleitet zu haben.
DAMIT IHR ZUHAUSE IHR ZUHAUSE BLEIBT 🙂